„104 Millionen Euro für den Wiederaufbau der durch die Flut zerstörten Schulen sowie zur Unterstützung bei der Errichtung von Interimslösungen. Das ist ein enormes Paket und unterstreicht die hohe Bedeutung, die wir der Wiederherstellung eines stabilen Schulumfelds einräumen. Unser Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler so schnell wie möglich wieder in ihren gewohnten Klassenräumen unterrichtet werden können“, so Innenminister Michael Ebling bei der Bescheidübergabe.
„Der Wiederaufbau der Bildungslandschaft im Ahrtal ist kein Sprint, sondern ein Marathon, der viel Ausdauer benötigt. Deshalb werden wir mit unserer Unterstützung nicht nachlassen“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. „Alle haben nach der Flut ihren Beitrag dazu geleistet und von Anfang an dafür gesorgt, dass die Schulgemeinschaften im Ahrtal schnell wieder an ihre Standorte zurückkehren konnten oder gute Übergangslösungen gefunden wurden, wo das nicht möglich war. Als gemeinsamer Kraftakt der gesamten rheinland-pfälzischen Schulgemeinschaft werden die Schulaufsicht, das Pädagogische Landesinstitut und das Bildungsministerium die Schulen und Kitas im Ahrtal weiterhin tatkräftig unterstützen.“
„Wir haben viele Fortschritte erzielen können. Zugleich ist der Aufbau auch rund drei Jahre nach der Flutkatastrophe schon allein aufgrund der schieren Dimensionen noch lange nicht abgeschlossen. Es liegen noch viele Aufgaben und Herausforderungen vor uns, für die wir die Unterstützung verschiedener Landesministerien benötigen. Es ist gut zu wissen, dass wir immer wieder gemeinsame Wege suchen, einen zukunftsgerichteten, nachhaltigen und resilienten Aufbau zu ermöglichen, gerade auch an den Schulstandorten. Ich danke der Landesregierung für die enge und konstruktive Zusammenarbeit, die wir im Rahmen des Aufbaus immer wieder erfahren dürfen“, sagte Landrätin Cornelia Weigand.
Gefördert werden Maßnahmen zur Wiederherstellung der zerstörten Schulen sowie Räum- und Säuberungsarbeiten, die nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 notwendig geworden waren. Der Landkreis erhält Förderungen für die Berufsbildende Schule in Bad Neuenahr-Ahrweiler, die Philipp-Freiherr-von-Boeselager-Realschule plus, das Are-Gymnasium, das Peter-Joerres-Gymnasium sowie das Rhein Gymnasium in Sinzig. Auch die Sanierung der Sporthallen ist Bestandteil der Fördermaßnahmen.
Zudem werden Aufräumarbeiten und die Errichtung von Interimsstandorten der Förderschulen Don-Bosco und Levana unterstützt. In diesem Zusammenhang konnte Minister Ebling dem Landkreis auch zusagen, dass ein Ersatzvorhaben an anderer Stelle für die Levana-Schule dem Grunde nach förderfähig wäre.
„Die nun bewilligten Fördermittel sind nicht nur ein Zeichen dafür, dass die Unterstützung für die betroffenen Regionen auch drei Jahre nach der Flut weitergeht, sondern auch ein klares Bekenntnis der Landesregierung zur Bildung und Zukunft unserer Kinder. Wir werden weiterhin entschlossen handeln, um die Grundlagen für eine nachhaltige, widerstandsfähige Infrastruktur zu schaffen“, so Ebling und Hubig.
„Bei den Förderungen zur Wiederherstellung der Schulen in Trägerschaft des Landkreises kommt die seitens des Landes eingeräumte Möglichkeit zur Nutzung von zinsfreien Abschlagszahlungen in Höhe von 30 Prozent zum Tragen“, so Minister Ebling. Damit verbessere das Land die Liquidität des Landkreises für die Umsetzung der vielfältigen Wiederaufbaumaßnahmen und der Landkreis könne das Geld direkt abrufen. „Das ist insbesondere für die Interimsmaßnahmen ein großer Vorteil, da einige in der Vergangenheit angefallene Kosten bereits feststehen und weitere Kosten, wie beispielsweise Mietkosten, schon bekannt sind“, betonte Ebling.
Mit dem Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“ von Bund und Ländern werden Mittel zur Beseitigung der durch den Starkregen und das Hochwasser vom 14. und 15. Juli 2021 entstandenen Schäden bereitgestellt. Bislang wurden für die Wiederherstellung der allgemeinen kommunalen Infrastruktur in Rheinland-Pfalz Förderungen in Höhe von rund 880,4 Millionen Euro aus dem Aufbauhilfefonds bewilligt.