| Wiederaufbau

Lenkungsgruppe und Ingenieurbüros entwickeln überörtliche Hochwasservorsorge

Die Naturkatastrophe 2021 hat gezeigt, dass es – trotz unterschiedlicher Zuständigkeiten – einer gemeinsamen überörtlichen Hochwasservorsorge für das Ahreinzugsgebiet bedarf. Als wesentlichen Baustein dazu erstellt der Landkreis Ahrweiler in Kooperation mit den Städten Bad Neuenahr-Ahrweiler, Sinzig und Remagen, den Verbandsgemeinden Adenau, Altenahr, Bad Breisig und Brohltal sowie der Gemeinde Grafschaft einen Plan zur Umsetzung und Weiterentwicklung überörtlicher Maßnahmen (üMP) zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge.
Die überörtliche Maßnahmenplanung soll das gesamte Einzugsgebiet der Ahr umfassen.
Die überörtliche Maßnahmenplanung soll das gesamte Einzugsgebiet der Ahr umfassen.

Darüber hinaus steht eine Ausweitung der Kooperation auf den Landkreis Vulkaneifel sowie in Nordrhein-Westfalen auf den Kreis Euskirchen, die Stadt Bad Münstereifel und die Gemeinde Blankenheim kurz vor dem Abschluss. Denn die überörtliche Maßnahmenplanung soll das gesamte Einzugsgebiet der Ahr umfassen. In der Kreisverwaltung Ahrweiler fand nun der Auftakttermin der „Lenkungsgruppe überörtlicher Maßnahmenplan“ statt. 

Der Plan soll alle fachlich sinnvollen Risikovorsorgemaßnahmen mit überörtlicher Wirkung zusammenstellen, spezifizieren und hinsichtlich ihrer Wirkung für die Hochwasser- und Starkregenvorsorge analysieren. Ziel des Plans ist es, zu untersuchen und zu dokumentieren, welche Maßnahmen durch die überörtliche Zusammenarbeit mit Blick auf das gesamte Einzugsgebiet ohne Betrachtung der administrativen Grenzen ergänzend zu den örtlichen Vorsorgemaßnahmen das Risiko mindern und wie diese umgesetzt werden können.

„Zusammenarbeit ist essenziell“

„Das Projekt hat Strahlkraft für die gesamte Ahr-Region und darüber hinaus für das ganze Land“, sagte Dr. Annalena Goll aus dem Klimaschutzministerium. „Aus dem Erstellungsprozess können wir für andere Einzugsgebiete im Land lernen. Ganz Rheinland-Pfalz sieht sich einer Verschärfung der extremen Wetterereignisse durch den Klimawandel ausgesetzt. Zusammenarbeit ist hier essenziell und wird entscheidend sein. Im Ahreinzugsgebiet geschieht dies nun beispielhaft, und umso wichtiger ist es daher, dass sämtliche Teilergebnisse und Fortschritte adäquat kommuniziert werden.“

„Aus unserer Sicht ist die Erstellung des überörtlichen Maßnahmenplans zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge in der Ahr-Region ein besonderes Projekt, unter anderem weil viele Kooperationspartner in diesem Fall bereits mit den drastischen Folgen einer extremen Flutkatastrophe konfrontiert worden sind“, sagte Projektleiter Dr. Oliver Buchholz vom beauftragten Ingenieurbüro Hydrotec. „Beruhend auf hydrologischen sowie hydraulischen Grundlagen sowie all dessen, was im Ahreinzugsgebiet bereits erarbeitet wurde, werden wir unsere Expertise gewinnbringend dafür einbringen, einen Katalog potenziell wirksamer überörtlicher Maßnahmen zu identifizieren, zusammenzustellen und zu bewerten. Ziel ist es, mit ausgewählten Maßnahmen schnell in die Umsetzung zu kommen. Mit der gemeinsamen Festlegung des Maßnahmenplans wollen wir die Grundlage zur praktischen Umsetzung der überörtlichen Hochwasser- und Starkregenvorsorge schaffen.“

Die Planungen haben am 1. Juli begonnen und sollen bis zum 31. Dezember 2024 abgeschlossen sein. Einfließen werden auch Erkenntnisse aus dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten und von der RWTH Aachen federführend bearbeiteten KAHR-Projekt (Klima-Anpassung, Hochwasser, Resilienz), in dem der Kreis Praxispartner ist.

Teilen

Zurück